Schöne Erinnerung: In der Gitarrenabteilung bei Hieber Lindberg

IMG_5905Es war letztes Jahr im Sommer, ungefähr um die Zeit, als wir die Fotos für unseren Sommer-Song im Englischen Garten machten. Ich spielte mit dem Gedanken, mir eine schwarze Gitarre mit Nylonsaiten zum Anstöpseln zuzulegen und meine Ibanez vielleicht wieder zu verkaufen.

Gitarre – anspielen oder nicht?

Eines schönen Tages also dachte ich mir, ich gehe jetzt einfach in die Gitarrenabteilung und lasse mir die schwarze Gitarre, die ich neulich hängen sah, zum Anspielen geben. Als ich dann vor der Gitarre stand – daneben der Raum, in dem man die Gitarren ausprobieren kann -, sah und hörte ich einen coolen Typen auf einer Gitarre spielen. Tja, und was soll ich sagen? Einfach genial, wie er spielte! Einfach so mal zwischendurch, selbstbewusst, mit einem wahnsinnig tollen Rhythmus Gefühl und einfach nur fantastisch! Eine Gitarre so zu beherrschen – ein absoluter Traum!

Ich dachte mir, na super, und jetzt komm ich daher und will da neben diesem Musiker meine paar Akkorde spielen, die ich gerade mal so beherrsche und zu einem eigenen Song zupfen kann? Ich entschloss mich, erstmal zu Georg rüber zu gehen und nach Klaviernoten zu fragen. Danach würde ich es nochmal probieren, vielleicht wäre der Musiker bis dahin ja weg?

Jeder fängt mal an, also nur Mut…

Nach einem Besuch bei Georg im Genima ging ich wieder zum Lindberg rüber und musste feststellen, dass der Musiker da immer noch saß und jetzt eine andere Gitarre spielte. So, und was nun? Wieder gehen? Wieder geschlagen geben, meinem Minderwertigkeitsgefühl nachgeben? Ich gab mir einen Ruck, ließ mir die schwarze Gitarre geben, setzte mich ganz mutig in den Raum dazu und zupfte halt jetzt meine paar Akkorde. Mehr konnte ich nicht.

Zusammen musizieren ist einfach am schönsten!

Während ich so zupfte, lauschte er ein bisschen auf mein Spiel, woraufhin ich sagte, ich hätte erst angefangen Gitarre zu lernen – englisch musste ich dann auch noch sprechen, seufz… -, und er meinte, jeder fängt eben mal an, er selbst spiele schon sehr lange, sei aus einer Musikerfamilie. Er sagte: „Spiel einfach weiter“. Und dann begann er, über meine Akkorde zu improvisieren. Oh, war das schön! Auch wenn ich „nur“ die paar Akkorde konnte, klang es jetzt zusammen mit seiner Improvisation richtig gut und wieder einmal durfte ich erleben, dass Musik am schönsten ist, wenn man zusammen spielt und jeder einfach das dazu gibt, was ihm möglich ist, was seinem Können entspricht. Für mich immer wieder eine wichtige und wertvolle Erfahrung und an diesem Tag ganz besonders. Da war ich dann sehr zufrieden mit mir und es ist immer wieder eine schöne Erinnerung.

Nebenbei noch gute Musik entdeckt

Wir wechselten dann noch ein paar Worte und er erzählte mir, dass er für einen Gig in München sei und auch in einer eigenen Band spiele. Ich knipste noch ein Foto vom Cover seiner CD und später habe ich dann zuhause recherchiert, mit wem ich da für ein paar Minuten gespielt hatte: Luis Camacho von República Cangrejo. Meine Lieblingssongs: „Ay Mujer“ und „Volver A Empezar“

Seht selbst: